Ausstellungsarchiv 2000 - 1985


ZEIT-Projekt

Sonia Rénard & Michael Eickhoff - Zweideux

Gloria del Mazo & Mechtild Böger - Zweidos 

Erika Plamann & Andrej Glusgold - Zweidwa 

Barabara Wagner & Michael Wendt - Zweizwee

Begegnungen 

NORD-SUED

HochTief

2. Bremer Wallungen

 

 


Zeit

Das GaDeWe-Projekt ZEIT beginnt am 11.9.1999 mit einem Rundgang durch die ersten drei Ausstellungen. In dieser ersten Runde befassen sich die bildenden Künstler Esther Meyer-Velde, Reni Scholz und Tom Terhoeven mit dem Phänomen ZEIT auf individuelle Art. Danach treffen sich alle in der GaDeWe, wo auch bis zum 15.10. Exponate der drei Künstler ausgestellt sind. Die Eröffnungsfeier (ab ca. 20 00 Uhr in den Räumen der GaDeWe) wird bereichert durch Live-Musik.

 

Vorwort des Kataloges

The Times, they are changing, sang Bob Dylan in den Sixties - damals, als die Moderne zum Zeitsprung in die Postmoderne ansetzte und damit alles so easy wurde. Die Zeit ward nur noch als Wechselbad der Erinnerungen empfunden und zerfiel in knappe Lebensabschnitte - jeder sollte nach Andy Warhol 15 Minuten weltberühmt sein, aber auch nicht länger. Die lebenslange Suche nach der blauen Blume der Romantik war endgültig in der Etappe steckengeblieben.

Die Nachrichtensprecherin auf dem Monitor sagt in der Endlosschleife:  Sie sind auf Echtzeit. Mit diesem Video-Clip wurde Elisabeth Schindler Bremer Förderpreisträgerin des Jahres 1997, weil sie einen ebenso metaphysischen wie exakt errechenbaren Zeitbegriff am Ende dieses Jahrtausends auf eine lapidar kurze ikonische Notation gebracht hatte.

Die Zeit ist nach Stephen Hawking nicht mehr darstellbar als ein Pfeil, dem man in Richtung Vergangenheit und Zukunft folgen kann. Sie ist ungerichtet und ohne festen Ort. Die Entwicklung lässt sich vorwärts wie rückwärts oder auch kreuz und quer lesen.

Die Zeit und das Sein gleichen in dieser Hypothese der mathematischen Physik einer geschlossenen Kugel, als vollkommenste Körper sind sie zugleich von vollkommener Schönheit. Diese spekulativen und von unserem Erfahrungswissen kaum nachvollziehbaren Überlegungen zur Zeit gleichen einem künstlerischen Konzept, sie lassen sich nicht abbilden, sie stehen für sich ohne tiefere Bedeutung und anschauliche Relevanz. Sie sind rätselhaft, eine Art von Erfindung, die von metaphysischen und ästhetischen Entscheidungen geleitet wird.

Es gibt einen Moment, in dem kein Unterschied besteht zwischen der forschenden Intelligenz und dem, was wir gewöhnlich die künstlerische Intuition nennen. Es gibt etwas Künstlerisches in der wissenschaftlichen Entdeckung ... , und es gibt etwas Wissenschaftliches ... in dem, was vulgo die Phantasie des Künstlers genannt hat. (Umberto Eco)

Gibt es eine Zeitvorstellung der GaDeWe, die ohne Unterlass danach strebt, die Kunst, die sich so gern auch einmal auf ihrem Arsch ausruht, Beine zu machen In diese Sysiphus-Arbeit lässt sich die GaDeWe von dem Zeitbegriff in einem alten Sponti-Spruch leiten: Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter. Allen Künstlerinnen und Künstlern, die mit Zeit-Projekten in und außerhalb der GaDeWe experimentieren wollen, wünsche ich visionäre Blicke.

Der GaDeWe gratuliere ich zu einer historischen Leistung: sie hat, gerade noch auf der letzten Runde dieses Jahrtausends, aus dem populären Vorurteil der besseren Bremer Bürgerinnen und Bürger aus Walle kommen sie alle ein Gütesiegel für den Import- und Export exzellent künstlerischer Leistung gemacht - eine hart erarbeitete Drehung um 360 Grad, die nach Jean-Christoph Ammann, Direktor des Museums für Moderne Kunst Frankfurt, heutzutage am Beginn eines jeden neuen Tages notwendig ist, um die Kunst auf Trab zu halten - nicht linear, sondern kugelförmig, allseitig ohne Anfang und Ende.


Dr. Hans-Joachim Manske,
Direktor der Städtischen Galerie im Buntentor, Bremen

 

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Esther Meyer-Velde
Von Eindrücken aus dem Hafen, von Lagerhallen und Containern, von der Hektik beim Be- und Entladen, lies sich Esther Meyer-Velde vom Geschäft mit der Zeit zu ihrer Arbeit inspirieren. Abgetragene Arbeiterjacken werden von ihr gelegt, gehängt, gepresst und gefaltet. Asphaltbrocken werden zu einer Rauminstallation geschichtet. Wie stumme Zeugen ihrer Zeit treten die Materialien aus ihrer Arbeit hervor, machen aufmerksam, geben Denkanstöße oder wirken anklagend.
Ort: Im Speicherhof, Speicher 2, Haus 10 (hinter dem Hansator; Europahafen)

Reni Scholz
In der Warteschleife ist eine Telefonlesung aus Alan Lightmans Roman "Und immer wieder die Zeit - Einsteins Dreams" im Wartezimmer einer Arztpraxis.
Ort: Praxis Dr. Bentrop, Wartburgstr. 82

Tom Terhoeven
In der Arbeit ZeitlichT installiert Tom Terhoeven postkartengroße Glasnegative, die vornehmlich Gruppen- und Hochzeitsbilder aus den fünfziger und sechziger Jahren abbilden. Jeweils zwei dieser Negative sind auf Leuchtstoffstrahlern montiert, die die einzige Lichtquelle des Raumes bilden. In diese düstere Stille hinein erzeugen mit Staubsaugern betrieben Orgelpfeifen Klänge, womit Terhoeven eine Möglichkeit zum Innehalten und zum reflektieren des Augenblicks vor dem Kontext der Lebensgeschichte anderer schafft.
Ort: Volkshaus, Hans-Böckler-Straße 8

Natascha Kaßner
"Arbeiten" - Zeit-Aspekten in unterschiedlicher Form begegnen wir in der Arbeit von Natascha Kaßner.
Ausgehend von der eigenen Zeitposition müssen wir verschiedene zeitliche Ebenen zueinander in Bezug setzen oder den Entstehungsprozess nachvollziehen. Ein anderes Mal, so in der Installation "Sehnsucht nach dem Gipfel der Leidenschaft", können wir in Echtzeit an dem Entstehungsprozess der Zeit teilnehmen. Kaßner unternimmt den Versuch, der Zeit zu entschlüpfen, indem sie uns suggeriert, dass Zeit endlos sei.
Im Altenpflegeheim der AWO, Dockstraße 20

Marianne Klein

1949 in Gunzenhausen geboren, lebt und arbeitet in Bremen.
Ich brauche Zeit und kein Konzept, Unordnung und keinen Plan, wilde Struktur und Rasterung, Tempo und Schlaf. Erinnernd lief ich zu einer unendlichen Zahl von Überraschungen und stellte fest, mit der Zeit wird es höchste Zeit, das Zeitliche zu segnen.
Im Bauwagen vor der Wilhadi-Gemeinde, Steffensweg 89

Anne Schlöpke
"Preisausschreiben" Ziehung der glücklichen Gewinner am 29. Oktober um 21.00 Uhr in der GaDeWe
Anne Schlöpke: 1948 in Bremen geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Wer an einem Preisausschreiben teilnimmt, investiert ein kleines Stück seiner gegenwärtigen (knappen) Zeit, weil er sich etwas Glück für die kommende Zeit erhofft. Meine Dienstleistung besteht in der Entwicklung eines Preisausschreibens, an dem jeder teilnehmen kann und dessen Hauptgewinne und Trostpreise die Zeit überlisten. "Liebling, wir haben alle Zeit der Welt". - Preisausschreiben. Die Ziehung der glücklichen Gewinner erfolgt am 29. Oktober 1999 um 21.00 Uhr unter notarieller Aufsicht in den Räumen der Galerie des Westens. Dazu sind Sie herzlich eingeladen.

André Schweers
Die Installation Fourni im Krematorium Friedhof Walle zeigt handgeschöpfte Papiere, die - durchleuchtet -, Körperfragmente erscheinen lassen. Torsi sind es, deren Gesichtslosigkeit sie jeglicher Individualität berauben und sie in ihrer Haltung zu Gefangenen und Bedrückten machen. Mit der zweiten Arbeit Derma zeigt er das Abbild des Menschen als leere Hülle. Körperabformungen aus Papier verweisen zum einen auf den Aspekt des Konservierens und zum anderen auf den Aspekt der Häutung, der Wiedergeburt. André Schweers greift im Rahmen der Zeit-Ausstellungen damit auf zwei seiner Werkgruppen zu, die die Veränderung der körperlichen Erscheinung des Menschen thematisieren.
Ort: Krematorium Friedhof Walle, Im Freien Meer 32

Joachim Seinfeld
Neben dem zweifelhaften Versuch - oder der Angewohnheit - die Zeit in Sekunden, Minuten, Stunden etc. zu organisieren und sie aufzuweichen, nutzen wir ein weiteres Mass, um der Flüchtigkeit des Moments zu entrinnen: Das Gedächtnis, die Erinnerung an bestimmte Ereignisse. Da wir nicht in der Lage sind, lediglich die Gegenwart zu leben, teilen wir uns die Jahreszyklen nicht nur in Monate, Wochen und Tage ein, sondern auch in Geburtstage, Feiertage und Gedenktage. Diese Erinnerungen benutzen wir. Oft manipulieren und instrumentalisieren wir sie, manchmal verdrängen wir sie - meist um das eigene momentane Verhalten zu rechtfertigen, gelegentlich um es zu reflektieren und zu verstehen. Dieser Hintergrund der menschlichen Zeiteinteilung durchwebt Joachim Seinfelds Arbeit Golem, die er in einem Bunker zeigt.
Ort: Antiklager im Bunker, Holsteiner Straße 101-105

Thomas Sander und Andreas Sachsenmaier
Im Fenster der Firma Wick Mediendesign installieren die beiden Schweriner Künstler eine speziell entwickelte Rauminstallation, die unterschiedliche Zustände und Bewegungsabläufe von Zeit in alltäglichen Vorgängen hör- und sichtbar macht. Sander und Sachsenmaier untersuchen diese Abläufe, um sich dem Phänomen Zeit zu nähern. Technische Anzeigen für Messungen, sich bewegende Pendel, Zeiger oder Skalen stellen Zeit dar, deren Abläufe mittels Videosequenzen komprimiert werden.
Ort: Wick Mediendesign, Steffensweg 72

 

BÜHNENPROGRAMM

Zeit wird erfahrbar in der kausalen Abfolge von Ereignissen.

Im Rahmen des Zeitprojektes finden in der GaDeWe mannigfaltige Veranstaltungen statt, die Zeit solchermaßen und auf verschiedenste Weise erlebbar machen werden. Literaten, Schauspieler, Tänzer und Musiker definieren ein abwechslungsreiches Programm und stellen die Zeit auf der Bühne dar.

Der SlamNam Literatur-Wettbewerb stellt eine interaktive Auseinandersetzung mit aktueller Lyrik dar.

Der Begriff Slam Poetry entstanden in der Pop-Bewegung der 80-er Jahre. SlamNam enthält Anklänge des Dadaismus und bedient sich banaler Alltäglichkeiten sowie aus Werbetexten, Slogans, Comics und der Fernsehkultur und erhält neue Impulse aus modernen Medien wie Computer und Internet. Das einzige einschränkende Element ist die Zeit selber, da jeder Kandidat nur in der Rede-Zeit (8 Minuten), nicht aber in der Wahl der Mittel, begrenzt ist, das Publikum und die Jury von seinem Werk zu überzeugen. Es ist wirklich nahezu alles erlaubt. Aber Vorsicht: nicht alles gefällt! Oder doch - 
das Publikum ist ausdrücklich zur interaktiven Mitgestaltung des Wettbewerbes aufgerufen. Das vielversprechende Rahmenprogramm des SlamNam-Abends wird darüber hinaus bestritten von Anja Ulbrig und Hans-Martin Sänger mit zwei Kurzszenen, "Das tut mir leid, keine Zeit" einem Quiz von und mit Volker Busch, Time inc. eine Tanztheaterproduktion mit Lied und Wort von Debora S. und Kid Stoker und einem Kurzfilm von Ali Eichelbach. Für den SlamNam-Wettbewerb werden übrigens noch mutige Kandidaten gesucht.

Einer von vielen Leckerbissen verspricht der Abend mit Hans König zu werden.
Seinen Durchbruch erlebte er, als er zusammen mit Mateng Pollkläsener und Stefan Walkau das Theatre du Pain gründete. Seit nunmehr 15 Jahren versuchen die drei immer wieder die totale Anarchie auf die Bühne zu bringen. Begonnen hatten die drei noch auf der Straße, in Wackersdorf und schließlich auf Kleinkunstbühnen und Festivals in ganz Mitteleuropa. 1989 entstand des weiteren das Butzbacher & Brommelmeier-Ensemble. Neben dem inszenierte Hans König 1995 drei Großproduktionen am Freiburger Stadttheater, um aber schließlich doch wieder an die Weser zurückzukehren und mit Spektakeln wie den Bremer Höllen, Große Freiheit Vegesack und Furor I & II erneut Schwung in die Bremer Theaterszene zu bringen.

Dieser Garant für gute Unterhaltung wird in seiner Erarbeitung sicher einen weiteren Höhepunkt des Zeit-Projektes bilden und in gewohnter Weise dafür sorgen, dass das Hirn nicht auf der Strecke bleibt, sondern in Bewegung gerät und mit szenischen Bildern und Liedern erneut an den Festen der Bremer Theaterszene rüttelt.

Seit November 1996 treiben zweimonatlich drei suspekte Gestalten auf der GaDeWe-Bühne ihr spektakuläres KaFeDaDa-Programm. Der Große Huhnini, der leibhaftige W. Sermann und der weise Wick-Medicus setzen sich in Keen Tiez auf literarisch-kabarettistische Form mit dem Thema Zeit auseinander. Die Wortkünstler führen in ihrem Programm unsere Zeit vor und blasen stets metrisch akkurat zum Sturm und Drang der Welt. In Szenen, Texten und Musik wird dem Publikum die Zeit verdreht.

Schier unerschöpflich baut sich das Schaffen Hainer Wörmanns auf, versucht man auch nur annähernd sich dem Gesamtwerk dieses Bremer Komponisten und Gitarreninstrumentalisten zu nähern. Hainer Wörmann, der vom Jazz kommend sich seit 1987 der improvisatorischen Musik verschrieben hat und aus dieser Konsequenz heraus seit 1990 Initiator und Organisator der Improvisationen, eine Reihe für Freie Improvisierte Musik u. a. Künste in Bremen ist, trat sowohl bei Festivals wie dem Bremer Tanzherbst und der Pro Musica Nova in Bremen auf. Für das Zeit-Projekt der GaDeWe wird Hainer Wörmann unter Mitwirkung zweier Musiker und unter dem Titel time structured Konzepte der experimentellen und improvisierten Musik erarbeiten, die sich ausschließlich auf den musikalischen Parameter Zeit/Dauer beziehen und sie schließlich in der GaDeWe zum Vortrag bringen. Ein sicher aufregendes und interessantes Ereignis, dass in Bremen seines gleichen sucht und in intensivster Form Zeit fühlbar macht.

An einem Abend bringen Marianka und Lola Berliner Chansons der 20-er und 30-er Jahre auf die GaDeWe-Bühne. Die beiden Musikerinnen studieren an der Musikhochschule in Bremen Gesang und Klavier. Seit kurzer Zeit erarbeiten sie sich gemeinsam ein Repertoire deutscher Chansons der ersten Jahrhunderthälfte. Ebenfalls in die erste Hälfte dieses Jahrhunderts, wenn auch in die Neue Welt, gehören die Tangos von Astor Piazzola. Den Piazzola (Tanz-) Abend bestreiten Julia Rodatz und Gisela Fischer (Akkordeon und Klavier). Geeignetes Schuhwerk und ein Schuss Sinnlichkeit darf mitgebracht werden!

Zwei, die das Thema Zeit mit den Möglichkeiten des Tanztheaters beleuchten wollen, sind Claudia Hanfgarn und Ronaldo Navarro. Diese beiden Künstler haben sich eigens für dieses Projekt für eine Kooperation entschieden und gestalten gemeinsam einen Abend. Dieser verspricht schon deshalb spannend zu werden, da die beiden Tänzer*innen aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen und beide wiederum internationale Kontakte mit den Ausdrucksformen anderer Kulturen hatten. So mischen sich in diesem Programm europäische und südamerikanische Tanzformen. Beide sind dem Bremer Publikum spätestens seit den Solo-Auftritten beim Bremer Tanzherbst bekannt.

Besonders spannend verspricht auch die Konfrontation im positiven Sinne der beiden Gruppen Silberlocken und der Theatergruppe des Bremer Tauschrings Tausch Watt zu werden. Während letztere sich in erster Linie alltäglich mit dem Tauschgeschäft von Zeit beschäftigt und sich nun mit dem Thema Schaffen und Faul sein szenisch auseinandersetzt, geht die Bremer Seniorengruppe, die sich selbstbewusst Silberlocken nennt, in ihrer improvisatorischen Ausarbeitung genau auf das Phänomen des Wunsches nach der Tauschbarkeit von Geld gegen Zeit ein. Faul sein ist ... wunderschön - unter der Leitung von Mirjam Dirks.

Tempora und Ihre Kinder, unter der Führung von Barbara Kleinitz vom Bremer MOKS-Theater, lautet der Titel der Silberlocken. Mit selbst erarbeiteten Szenen und Improvisationen unter der rahmenspannenden Geschichte der Tempora setzen die Silberlocken ihr Stück in Szene und resümieren abschließenden in einem Rapgesang. Des weiteren wird die Gruppe mit einer Bearbeitung der Bremer Stadtmusikanten, die sie zusammen mit einer russischen Gruppe aus dem Kulturpalast im Südkurgal auf die Bühne bringt, voraussichtlich Ende Oktober in der GaDeWe auftreten.

Momo, diese prädestinierte Geschichte von Michael Ende um den Verwalter der Zeit und seiner kleinen Heldin Momo findet in seiner phantastischen Überarbeitung zu einem Marionettenstück durch die Marionettengruppe der Martin-Luther Gemeinde seine erneute Aufführung. Umgestaltet, umgedacht und doch am Stück orientieren sich die Ansprüche dieser bereits fast professionell arbeitenden Gruppe von nunmehr 18 Jugendlichen. Da wird mit Lichteffekten, Nebel und Gewittern gearbeitet, aber da wird auch phantastisch erzählt und liebevoll gestaltet. Zugeschnitten für ein Publikum ab 5 Jahren, das wir hiermit herzlich einladen wollen, garantiert die Gruppe auch für alle anderen Altersstufen Grund genug, sich Ihnen einmal mit Neugier und Zeit zuzuwenden.

Das verrückte unserer Zeit ist vielleicht der normale aber bewusstlose Umgang mit ihr. Nicht zuletzt darum kann man sich vielleicht von den selbsternannten Verrückt-Normalen und Normal-Verrückten Menschen des Cafe Blau Hilfe zu neuen Einsichten und Aussichten erhoffen. Das Cafe-Blau ist eine Vereinigung von/für Menschen mit/ohne Psychiatrieerfahrung. Veranstaltungsreihen wie Das Blaue Programm mit vielfältigen Musik-, Kunst- und Kulturdarbietungen und die Zeitungs-Initiative Irrt(r)um lassen erahnen, dass es sich hierbei durchaus nicht nur um eine anonyme Selbsthilfegruppe handelt, sondern um eine selbstbewusste Gruppe von Menschen, die was zu sagen und zu zeigen hat. Auf ihre Art werden sie mit Lesungen, szenischen und musikalischen Beiträgen ihr persönliches Zeitgefühl und Verständnis auf die Bühne bringen.

Urdrü & Co werden sich im Kabarett der literarischen Gewalttätigkeiten mit dem Phänomen Zeit befassen. Der wortgewaltige Waller Dada-Papst und Kempowski-Verächter gehört zum Stammpersonal der GaDeWe-Bühne und ist dem Bremer Publikum aus seinen Zeitungskolumnen und von diversen Veranstaltungen ein Begriff. Sein Markenzeichen sind sein oft brachialer Wortwitz und seine spitze Zunge. Ulrich Reineking ist einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, doch dem auch die leisen Töne vertraut sind.

Die Veranstaltungsreihe wird eingerahmt von Wissenschaftler und Publizisten, die Vorträge über die naturwissenschaftlichen, historischen, philosophischen und soziologischen Aspekte des Themas Zeit halten.

 


Sonia Rénard & Michael Eickhoff - Zweideux

Eröffnung: Freitag, 30. Oktober 1998, 20.00 Uhr

Mit der in Hamburg lebenden französischen Künstlerin Sonia Rénard und dem Bremer Künstler Michael Eickhoff endet die Ausstellungsreihe Zwei in der Galerie des Westens.

Sonia Rénard sammelt Symbole, archiviert und systematisiert sie. Es entstehen seriell angelegte Mischtechniken aus Papier, gesättigt mit Collagen, in denen die Künstlerin kaleidoskopartig und schichtweise Zeit und Raum komprimiert. Dem Betrachter legt sie nahe diese sinnlichen, diaphanen Schichtungen wie ein Archäologe abzutragen, um zu einer sinnstiftenden Erkenntnis zu gelangen.

Michael Eickhoff präsentiert Zeichnungen aus gestischen Charakters auf Papier in Mischtechnik. Dynamisch, kompakt bis hin zum skizzenhaften treten technoide und amorphe Formen in Beziehung. Bewegung und Fläche werden zu spannungsvollen Kompositionen gesteigert.


Zur Ausstellungsreihe erscheint eine Edition von Künstlerblättern.

 


Gloria del Mazo & Mechtild Böger - Zweidos

Eröffnung: Freitag, 18. September 1998, 20.00 Uhr

 

In der 7. Ausstellung der Reihe 2 präsentiert die GaDeWe von Gloria del Mazo Objekte und Bilder unter dem Titel Perfumes und von Mechtild Böger Stilleben und Installationen.


Gloria del Mazo hat in Madrid studiert, lebt und arbeitet seit 1993 in Bremen. Ihr thematischer Schwerpunkt in den Objekten und Bildern ist eine Reihe von Verpackungslabels für bekannte, auch traditionsreiche Parfums.


Mechtild Böger zeigt Bilder und Installationen. In ihren Installationen benutzt sie gewöhnliches, alltägliches Material wie zum Beispiel: aufgeknüpfte Tragekörbe und zusammensetzbare Teppichklopfer.
Diese ausgewählten Alltagsgegenstände erwachen im Kunstkontext zu neuem Leben und neuer Vitalität. Die Gegenstände arrangiert sie nach augenschmeichelnden Proportions- und Symmetriegesetzen. Trotz des anscheinend harmlosen Dekors und Kolorit des Arrangements wird der Botschaft ihre Brisanz nicht genommen. Ihre Bilder sind unter der Begrifflichkeit Stilleben zusammengefaßt. Anmutige Rosetten aus Schweinskottleten und Salzbrezeln. Sie druckt mit Fleisch, Gemüse und Früchten auf Leinwand. Sind es Buffets oder Altäre - Speiserituale oder kleinbürgerliche Menüs, die die Wände zieren. In dieser Ausstellung lassen sich bei Mechtild Böger an gewöhnlichen Dingen und Verrichtungen ungewöhnliche Einsichten und Erkenntnisse knüpfen. Dieses verbindet auch die Arbeiten beider Künstlerinnen.


Zur Ausstellungsreihe erscheint eine Edition von Künstlerblättern.

 


Erika Plamann & Andrej Glusgold - Zweidwa

Eröffnung: Freitag, 29. Mai 1998 um 20.00 Uhr

In der 6. Ausstellung der Reihe 2 präsentiert die GaDeWe Zeichnungen von Andrej Glusgold und Objekte von Erika Plamann. Beide Künstler*innen arbeiten mit Wörterbüchern; Begriffe werden in Bilder umgesetzt.


Andrej Glusgold begann mit der Serie The New Dictionary während eines zweimonatigen Stipendiums am Bemis Center for Contemporary Arts in Omaha/Nebraska. Er setzte sich mit einer fremden Sprache und Kultur auseinander und fing an, für altbekannte englische Vokabeln – man kennt sie noch aus dem Schulunterricht – neue Bedeutungsfelder zu erschließen. Der Künstler stellte sich die Frage, ob er für allgemein gültige Alltagsbegriffe neue Bilder finden könnte, sodass aus den beiden eine neue dritte Bedeutung entsteht. Seine Übersetzung erfolgt dabei nicht auf dem Weg der Logik sondern über Assoziationen.


Erika Plamann ist fasziniert von der Sprache und Kultur Italiens. Ihre Arbeiten heißen confetteria, la famiglia oder auch i mei cucchiani. Sie verwandelt mit Witz und Ironie Alltagsgegenstände in Objekte.
In dieser Ausstellung zeigt die Künstlerin Besteckkästen und Pralinenschachteln, die sie mit Wachs und Pigmentschichten bearbeitet hat. Diese erinnern an italienische Mauerwerke, bröckelnde Fassaden. Auch ihre Farbgebung (mediterranes weiß, Pastelltöne) weckt Assoziationen an italienischen Kitsch.


Zur Ausstellungsreihe erscheint eine Edition von Künstlerblättern.

 


Barabara Wagner & Michael Wendt - Zweizwee

Eröffnung: Freitag, 17. April 1998 um 20.00 Uhr

 

In der 5. Ausstellung der Reihe 2 präsentiert die GaDeWe Objekte und Wandbilder von Barbara Wagner und Fotografien von Michael Wendt.


Barabara Wagner verarbeitet verschiedenste Materialien wie Holz, Stoff oder Zellstoff und fügt sie zu kleinen Objekten resp. Wandbildern zusammen: es sind streng komponierte, abstrakte Arbeiten. Konkret sind die verschiedensten Materialien, deren Struktur und Eigenfarbigkeit einigen Arbeiten eine verspielte Note geben. Barbara Wagner arbeitet kaum mit Pinsel und Farbe, der Hinweis auf die Malerei ist aber stets gegeben.


Fotografien aus der Geschichte seiner Familie sind in dieser Ausstellung der Werkstoff für Michael Wendts fotografische Arbeiten. Auf der Suche nach den Bausteinen des Gesamtbildes werden scheinbare Nebensächlichkeiten zum Zentralmotiv. Es ist eine Fahrt mit dem Makro-Objektiv durch Familien- und Zeitgeschichte. Die jeweilige Ästhetik und die Accessoires der verschiedenen Epochen rücken ins Bild. Als Einzelbilder und auch Wandinstallationen präsentiert, werden neue Zusammenhänge gesetzt.


Zur Ausstellungsreihe erscheint eine Edition von Künstlerblättern.

 


Begegnungen

Eröffnung: 12.12.1997, 20 Uhr

mit Präsentation des neuen Kunstbuchs GaDeWe Edition No.7

 

Mit diesem Künstlerbuch liegt nun der siebte Band der GaDeWe Edition vor. Auf Grund des Themas Begegnungen, das eine weitgefächerte Interpretation zuläßt, sowie einen freien Umgang damit gestattet, fand sich schnell eine Gruppe von Künstler*innen aus dem GaDeWe-Kreis zusammen, um dieses Buch Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Herangehensweise an das Thema ist denn auch, wie für eine Gruppe von Künstler*innen typisch, sehr unterschiedlich ausgefallen. Sie reicht, bei den Texten, von Begegnungen mit Ideen, über solche mit den Helden der Vergangenheit und der Gegenwart, bis hin zu Begegnungen mit seltsamen Gestalten im eigenen Keller und dem Schicksal schlechthin. Bei den Bildern von Assoziationen über Nähe und Ferne, von dem Unmittelbaren, scheinbar Banalem, bis hin zu den Symbolen von großen Veränderungen und ewigem Wechsel.

Auslöser für die Idee zu diesem Buch mit diesem speziellen Thema war das damals geplante und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch laufende Ausstellungskonzept mit dem Titel 2. Bei diesem Konzept handelt es sich um Ausstellungen, bei denen jeweils ein Künstler oder eine Künstlerin der GaDeWe eine ausländische Partnerin oder Partner von außerhalb des Galeriekreises zu einer gemeinsamen Ausstellung einlädt, also zu einer künstlerischen Begegnung, über deren Ausgang sich Beide zu Beginn ihrer Begegnung nicht sicher sein konnten. Insgesamt kommt es zu acht dieser Begegnungen mit sechzehn teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern.

Texte von Rolf Weber und Ulrich Reineking
Bilder von Michael Wendt, Heiner Preißing, Susanne Hinderks und Mechtild Böger

 


NORD-SUED

Theo Scherling, Tom Gefken, Helmut Walter, Jürgen Hänel, Wolfgang Kretzer, Heiko Motschiedler

Im Konzept der NORD-SUED - Reihe geht es darum, in zwei Blöcken (September - Dezember 1991 Malerei, und April - Juni 1992 Skulptur/Installation) Kunst aus dem Norden im Süden und aus dem Süden im Norden einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Initiatoren dieser Ausstellungsreihe sind die GaDeWe, Galerie des Westens, und die Produzentengalerie Passau.

In ihren Räumen werden die Künstlerinnen und Künstler jeweils mit Einzelausstellungen dem interessierten Publikum vorgestellt.

Die Ausstellungsreihe versucht weder besondere Artverwandtschaften noch besondere Gegensätze der Regionen bzw. ihrer Kunst aufzuzeigen.

Eben sowenig soll der Anspruch erhoben werden, die bremische oder niederbayerische Kunst exemplarisch zu repräsentieren.

Jedoch gewährt die Reihe einen Einblick in die Kunst der Regionen, die neugierig machen sollte auf mehr!

 


HochTief

Vorwort zum Katalog

Holzschnitte - was können wir heute damit anfangen Was haben sie uns zu sagen Sind sie nicht völlig out Vielleicht hilft ein Blick ins Lexikon: Holzschnitt - die Kunst, eine Zeichnung in eine Holzplatte zu schneiden sowie der von dieser auf Papier gezogene Druck. So weit, so langweilig. In Wirklichkeit ist die ganze Geschichte aber viel span-nender.

Sie beginnt schon im 7. und 8. Jahr-hundert. Zwar nicht in Walle, dafür aber in Japan und China. 600 Jahre später wurde die Holzschnitt-Technik dann auch in Europa entdeckt. Die Thematik der Darstellung war damals zwar noch recht einseitig (sprich: klerikal), dafür entwickelte sich aber mit der Erfindung des Buchdrucks schnell ein größerer Markt - die Illustration von Bibeln aller Art.

Die Zeit war folglich reif für Genies, womit wir bei Albrecht Dürer wären. Er, so wissen schlaue Autoren schlauer Bücher, entwickelte die Ausdrucksmittel des Holzschnitts zu ihrer höchsten Vollendung. Als richtungsweisend darf hier die anno 1498 veröffentlichte Holzschnitt Folge zur Apokalypse angeführt wer-den. In Kaiser Maximilian hatte Dürer übrigens einen großzügigen Mäzen. Seine Majestät gaben dem Künstler reichlich Aufträge.

Nach diesem ersten Hoch erlebte die Holzschnittkunst ein jahrhundertelanges Tief, bis am Ende des 19. Jahrhunderts neue Anregungen aus England schnell auch auf Deutschland und weite Teile des Kontinents übergriffen. Der Holz-schnitt erwies sich als eine ideale Ausdrucksform für die Kunst der neu gewachsenen Industriegesellschaften

Eindringlich porträtierte Edvard Munch verhärmte Menschen, sachlich und dekorativ griff Felix Valloton die Themen der Jahrhundertwende auf- und erneuerte damit gleichzeitig die Grafik des Jugendstils. Die Ausdruckskraft des Holzschnitts nutzten deutsche Expressionisten in den 20-er Jahren zur Darstellung von Weltkriegs-Wahnsinn und Großstadt-Wirrnis - quasi in Holz geschriebene Angst und Wut.

Und heute

In einer Zeit, in der immer schneller immer mehr neue Eindrücke auf uns niederprasseln - in dieser Zeit zeigt sich, dass es Künstlern gelingt, eine Menge dieser Zeiterscheinungen einzufangen und in dem Medium Holzschnitt zu reflektieren.

Die GaDeWe zeigt mit der Ausstellung HOCHTIEF, welche Bandbreite die Ausdrucksform Holzschnitt bietet und haben kann - in metergroßen oder in zentimeterkleinen Formaten, mit heftigen, groben oder mit filigranen, kleinen Linien, in Farbe oder in Schwarzweiß haben die Arbeiten von Michael Heinrich, Ulrich Precht, Udo Reichwald und Rainer Roland eines gemeinsam: ihre Kraft.

Das Spiel mit sich wiederholenden Bildelementen, dynamischen Bildstrukturen, die collagehafte Einarbeitung aktueller Bezüge wie Computergrafik, grelle Phantasien und Figuren - aus zahlreichen Kontrasten fügen sich geschlossene Bilder. Optischer Rap

Mit HOCHTIEF zeigt die GaDeWe zum ersten Mal eine reine Holzschnitt- Ausstellung. Eine Einladung zur Bilderreise durch urbanen Horror und Zeitgeist -Terror. Und jetzt sehen Sie sich endlich die Bilder an.

Thomas Kuzaj

 


2. Bremer Wallungen

VORWORT aus dem Katalog

Im August 1985 fanden sie statt, die ersten Bremer Wallungen, in kleinem Rahmen und mit relativ geringem Aufwand. Sie waren eine Gruppenausstellung von 17 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Bremer Westen in der GaDeWe. Intention war, die im verborgen blühende "Kunst von unten" dem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Der rege Zuspruch, die Begeisterung, bei Aktiven wie Besuchern, bestärkte uns und gab uns den Mut, die zweiten Bremer Wallungen, welche schon damals als Idee in unseren Köpfen herumgeisterte, auch tatsächlich zu organisieren.

Nun steht das Programm und wir müssen zugeben, daß unsere Erwartungen um vieles übertroffen wurden. Angefangen bei der Zahl der Aktiven, welche sich aufgrund unserer Aufrufe gemeldet haben und ihrer vielschichtigen Zusammensetzung, bis hin zu dem organisatorischen Aufwand, der nötig war, alles in Wallungen zu bringen.

Hätte sich der VGKL nicht frühzeitig dem Projekt angeschlossen und ohne die massive Hilfe von vielen Leuten aus unserem Umfeld, wäre die angefallene Arbeit wohl kaum zu bewältigen gewesen. Unter anderem liegt es daran, daß wir z. T. etwas blau-äugig an alles herangegangen sind. Für uns war die Organisation eines solchen Kunst- und Kulturspektakels totales Neuland. So war Zeitdruck oft der Maßstab der Dinge, die zu tun waren.

Trotz alledem, was zustande gekommen ist und jetzt vorliegt als Programm und Konzept der 2. Bremer Wallungen, kann sich sehen lassen.
Über siebzig Einzel- und Gruppenausstellungen im Bereich Malerei/Grafik, diverse in den Bereichen Fotografie sowie Keramik/Plastik/Kunsthandwerk, ca. zehn selbst produzierte Videos, bzw. Filme, Lesungen und ein reichliches Programm an Theater, Kabarett und Musik. Und das über drei Monate an mehr als zwanzig Orten im Bremer Westen und in Woltmershausen/Pusdorf, also rund um den Bremer Hafen. Ebenso wie das Spektrum der Akti-ven breit gefächert ist ("Laienkünstler" und Autodidakten gestalten und füllen das Programm gemeinsam mit Profis und alten Hasen, Schüler gemeinsam mit Rentnern, Studenten mit Arbeitern, männlich und weiblich), ist es auch das der Veranstaltungsorte. Galerien, Bürgerhäuser, Kneipen, Kulturläden, eine Altentagesstätte, soziale Einrichtungen, Anwaltskanzleien, Arztpraxen und ein Krankenhaus bilden den Rahmen. Wir denken, daß wir damit in der Lage sind, unser Kon-zept umzusetzen: eine Verbindung zu schaffen zwischen Autodidakten und "Profis" und gerade ersteren eine Ausstellungs- bzw. Auftrittsmöglichkeit zu geben. Und dies alles möglichst an "öffentlichen" Orten, d.h. auch und gerade Menschen mit Kunst und Kultur zu konfrontieren, sie ihnen näherzubringen, denen der Zutritt zur "offiziösen" Scene nicht möglich ist, sei es aufgrund ihrer eigenen Sperren oder derer, die sich diese Szene geschaffen hat.

Aus diesen Gründen war es uns wichtig, die 2. Bremer Wallungen möglichst "billig" zu halten. Das betrifft diesen Katalog, welcher als ausführliches Dokument der Bremer Basiskunst wohl für jede/n erschwinglich ist, oder die Aktiven, für die keine Kosten entstehen, aber genauso Euch, die "Konsumenten" Soweit Eintrittspreise anstehen (Eröffnungsfete und Einzelveranstaltungen), gehen sie nicht über das Maß, welches es uns ermöglicht, das Ganze ohne große Schulden durchzuziehen.

Bleibt nur noch, Euch unser Programm zum "Konsum" anzubieten, welches wir jedoch nicht als abgeschlossene Sache betrachten. Die 2. Bremer Wallungen sollen auch Raum und Anlass bieten, mitzumachen, sie zu erweitern und zu ergänzen, sich bewegen zu lassen.

Wir hoffen also, daß unser Drei-Monats-Spektakel viel Phantasie schaffen wird und viele Menschen in Wallungen bringt.